Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 283

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fe der Arbeiter geschtzt, und da ihre wirtschaftlichen Bedrfnisse und ihr Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben. Bald hierauf traten auf Anregung des Kisers Abgeordnete aus ganz Europa - auch aus dem Arbeiterstande - zu einer internationalen Konferenz in Berlin zusammen, um der Mauahmen zu beraten, wie den Arbeitern geholsen werden knnte. Es kam insolge der getroffenen Vereinbarungen zu einem Arbeiterfchntzgefetze (vom 1. juni 1891), welches die Arbeit in den Bergwerken regelt, die Arbelt der Kinder und Frauen in den Fabriken beschrnkt und die Sonntagsruhe einfhrt. Gewerbegerichte sollen dtc Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern schlichten. Fr altersschwache oder arbeitsunfhige Personen aus dem Arbeiterst and e ist durch das Gesetz der Alters - und Jnvalidittsversichernng vom 22. Januar 1889 in ganz besonderer Weise gesorgt. An seine Stelle trat am 1. Januar 1900 das Invalid env ersichernngs-gesetz. Nach dem neuen Gesetze ist der Kreis der Versicherungs-Pflichtigen grer, als nach dem alten, auch knnen sich weit mehr Personen freiwillig versichern, als frher und zwar in allen Klassen. Die Bedingungen fr die Versicherten sind in mancher Hinsicht gnstiger geworden, als dies nach dem alten Gesetze der -^all war. Am 1. Oktober 1900 kamen sr Minderjhrige die Lohnzahlbcher" auf, wodurch Eltern und Vormndern ein Einblick in den Verdienst der jungen Leute ermglicht wurde. Durch das Reichsgesetz vom 30. Mrz 1905 sind sr die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben neue Bestimmungen erlassen. 5. Handel und Verkehr. Den deutschen Anfiedlnngen in Afrika und Australien widmet der Kaifer eine frsorgliche Pflege, um durch Schaffung neuer Absatzgebiete Handel und Verkehr zu heben, aber auch um die Ausbreitung des christlichen Glaubens und der christlichen Kultur in den heidnischen Lndern zu frdern. Seine kaiserliche Frsorge erstreckt sich auch auf die Deutschen in anderen Lndern und Erdteilen. So hat Kaiser Wilhelm die katholischen Missionen in China, soweit sie von Deutschen gelertet werden, unter den Schutz des Deutscheu Reiches gestellt. Kriegsschiffe der deutschen Marine durchkreuzen die fernsten Meere. Der Kolonialbesitz Deutschlands wurde durch die Erwerbung der Karo l in e n, Marianen, der Pal au-und Samoa-.Jnfeln erheblich erweitert und die Bucht vou K t mit schon und ihr Userland im Vertrage von 1897 von China in Pacht genommen.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 284

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
284 demselben Jahre reifte Prinz Heinrich zur Strkung des deutschen ^mflustes im Auftrage des Kaisers mit einer starken Flotte nach China wo er mit Ehrenbezeugungen berhuft wurde. Als im Jahre 1900 m Gfjina der fogeummte Boxeraufstand losbrach, wodurch eben und Besitztum zahlreicher auslndischen Missionen. Beamten und Kaufleute gefhrdet und vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler gettet wurde, schickten Deutschland. England. Frankreich. Ru-^nb; bte Vereungten Staaten von Amerika und Japan Truppen als Strasexpedttwn nach China, die dem Feldmarschall Grafeu Walderfee als Oberbefehlshaber unterstellt waren. Die Scharen der Boxer wurden zersprengt, wichtige Befestigungen, wie die Taknforts, erobert, wobei ftch das deutsche Kanonenboot Iltis in hervorragender Weise beteiligte; die Hauptstadt Peking mute ihre Tore ffnen. Den verbndeten Machten wurden Entschdigungen gezahlt und Erleichterungen im Handel gewhrt. Eiue Shuegesaudtschaft unter Fhrung des Prinzen Tschnn kam nach Berlin, um wegen der Ermordung des deutschen Gesandten Abbitte zu tun. Zu Anfang des Jahres 1904 brach in Sd-toestafrifa ein Aufstaut) des Hereros aus' dem spter Ausstnde in Dstafrtfa folgten. Zahlreiche Farmen und Missionsanstalten wurden zerstrt, Ansiedler und Missionare gettet oder vertrieben. Unter der- Fhrung tchtiger Offiziere haben die deutschen Truppen, die bei der Verschlagenheit der Feinde, dem heien Klima und den uube-kannten Terrainverhltniffen, die dem Feinde groe Vorteile boten,, unter unsglichen Mhen die Ruhe und Sicherheit fast berall wieberhergestellt. Aber mancher tapfere deutsche Krieger hat fern von der Heimat ein frhes Grab gefunden. Die vorhandenen natrlichen Wasferstra en wurden verbessert, neue knstliche (Dortmuud-Ems-Kaual) geschaffen.') -Durch langfristige Handelsvertrge ist die Ausfuhr der Erzeug-mffe der deutschen Industrie gesichert. Auch das schne Eiland Helgoland, geschichtlich und geographisch zu Deutschland gehrig, ist durch einen Vertrag mit England seit dem Jahre 1890 wieder mit dem Mutterlande vereinigt. Die Insel bildet im Kriegsfalle einen wichtigen Sttzpunkt fr die deutsche Flotte. 6. Die Steuerreform. Um eine strkere Heranziehung des hheren Einkommens und eine Entlastung der mittleren und kleineren mglich zu macheu. war fr Preußen eine Neuordnung des Steuerwesens ntig geworden. Es wurde die auf Selbsteinschtzung fuende Einkommensteuer eingefhrt, desgleichen die Ergnzuugs- oder ') Der Kaiser-Wilhelm-Ktinal wurde fertiggestellt. (S. 253.)

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 295

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
295 sr s as e pg zwischen China und den Verbndeten wurde zunchst em e^b p ma Udler Verkehr eingerichtet. Europische Gesandte nahmen m Peking ihren Sit La =vtid,te.e @=ianmid,alten in Europa. und auf Svunb besonderer Vertrge wurden Handel und Verkehr geregelt. Der tiefe Hab der Chinesen gegen alles Fremde hatte im Sommer190 de Aufstand der Bozer zur Folge, der, wie bereits ermahnt, ) .rntei B -teiligung fast aller fiulturftaaten Mutig niebergeschlagen wurde. Durch Bertrag vorn Jahre 1897 hat ba8 Deutsche Reich das Gebiet bau fiiaut jchou in einem Umkreise Don 50 km auf 99 Jahre geba ) e , u bei Kaiser tum Stjina feine Hoheitsrechte uur mit deutscher Zustimmung aus. Mt Di- - Erwerbung ,ft wichtig wegeu der reichen Kohtenfche de. Landes und als Sttzpunkt fr die d-utfch- Flotte in den chmes.scheu ewa||etn. b) Japan, Unter den Staaten Wiens Hai Japan zuerst seine Ploricn der europischen Kn.tnr geffnet, die schnell aus allen " ' funbtn hat An der Spitze des Landes steht em aller, der Mikado, die ist eine konstitutionelle. Bei der Einrichtung des Heeres bei Schulen und der Verwaltung haben die Japaner die Deutschen zum Wster aenommen Die Bewohner Japans sind ein hochbegab.--. fl-img-^ Volk, Sandel und Industrie, Kunst und Wiss-nschast niachen ersreul,che Fortschritts $ u vm ^ ^ wte ,mb erwarb die Insel F o r m o s a. Als Rußland bic Mandschurei besetzte, feinen Einflu ans Korea immer strker uerte und seine Borherrschast der da- nrdliche Cftasien und den Stillen Ozean immer weiter auszub-hueu sich beftreme, wodurch de,anders d^ wirtschaftliche Entwi-Ilnng Japans stark beeintrchtigt wurd tarn ei <m Ichlcht Z Tsu rd! im aw Te" Korea-Strae, wo eine neugeschaffene rn^che Flotte in wenigen Stunden vollstndig vernichtet wurde. Selbst die starke Festung Port Arthur mute sich nach heldenmtiger Verteidigung ergeben. Infolge der Friedensvermittlung des Prsidenten von Amerika R oosev lt der an dem Deutschen Kaiser Wilhelm Ii. eine krftige Stutze fand, wurde in. Jahre 1905 in Portsmouth (Amerika) Friede geschlossen, ^apan erhielt den sdlichen Teil der Insel Sachalin und die Vorherrschaft auf dem ihm gegenberliegenden Festlande. Siehe Seite 284.

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
101 - wurde mit China ein Vertrag geschlossen, nach dem der Hafen Kiautschou und ein angrenzendes Gebiet den Dentschen berlassen wurde. Als im Jahre 1900 in China ein Aufstand ausbrach, wo-durch Leben und Besitztum zahlreicher Missionare, Beamte und Kaufleute vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler er-mordet wurde, schickte auch der Deutsche Kaiser seine Soldaten nach China und verlangte volle Shne. Bei der Zerstrung der Takusorts haben sich die Deutschen rhmlich ausgezeichnet. Auch einen Aufstand in Sdwestafrika haben die dentschen Soldaten im Jahre 1904 tapfer niedergeschlagen. Die Insel Helgoland ist wieder mit dem Mutter- lande vereinigt. Zur Frderung des Handels wurden die Post-anstalten und Eisenbahnen vermehrt und Erleichterungen bei deren Benutzung einge-fhrt. Am 22. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wil-helm-Kanal erffnet, der die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Es war dies zu-gleich ein groes Friedensfest, bei dem fast alle bedeutenden Staaten vertreten waren. Den nordwestlichen Teil von West-falendurchschneidet der Kanal von Dortmund nach den Emshfen, der das groe Industrie- und Kohlenviertel von Westfalen mit der See verbindet. Um die groen Wasserstraen des nord-deutschen Tieflandes miteinander in Verbindung zu brin-gen und dieses Gebiet noch mehr fr den Handel zu er-schlieen, ist der Ausbau des Mittellandkanals ins Auge gefat. Sorge fr die geistige Bildung. Die Schule soll die Gottes-furcht in den Herzen der Kinder pflegen, sie zur Liebe fr Kaiser und Reich erziehen, auf die Frsorge des Staates fr alle Volksklassen hinweisen und dadurch der Verbreitnng der verderblichen Anschauungen der Sozialdemokraten entgegen arbeiten. Die Bedrfnisse des tglichen Lebens sollen in der Schule bercksichtigt, aber neben der geistigen Ausbildung soll auch die krperliche nicht vernachlssigt werden. Fr Albrecht der Br. Siegesallee, (auptftgur.)

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 196

1900 - Münster i. W. : Schöningh
196 — fett klaren Ausdruck giebt. Es sollen hiernach Veranstaltunqen getroffen werden, die Dauer der Arbeitszeit und die Art der Arbeit tu der Weise zu regeln, daß Gesundheit und Sittlichkeit der Arbeiter geschützt und daß ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse und ihr Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtignng gewahrt bleiben. Bald hierauf traten auf Anregung des Kaisers Abgeordnete aus ganz Europa — auch aus dem Arbeiterstande — zu einer Konferenz in Berlin zusammen, um über Maßnahmen zu beraten, wte deu Arbeitern geholfen werden könnte. Es kan: infolge der getroffenen Vereinbarungen zu einem Arbeiterschutzgesetze (vom L' 1891), welches die Arbeit in den Bergwerken regelte, die Arbeit 1 und Fraueu in den Fabriken beschränkte und die Sonntagsruhe einführte. Für altersschwache oder arbeitsunfähige Personen aus dem Arbeiterstande ist durch das Gesetz der Alters- und Jnvaliditäts-oersicherung vom 22. Januar 1889 in ganz besonderer Weise gesorgt. An seine Stelle trat am 1. Jannar 1900 das Invaliden- Versicherungsgesetz. Nach dem neuen Gesetze ist der Kreis der Verficheruu gspflich tigeu größer, als uach dem alten, auch können sich weit mehr Personen freiwillig versichern, als früher und zwar in allen Klassen. Die Bedingungen für die Versicherten sind in mancher Hinsicht günstiger geworden, als dies nach dem alten Gesetze der Fall war.l) Handel und Verkehr. Den deutschen Ansiedluugeu in Afrika und Australien widmet der Kaiser eitte fürsorgliche Pflege, um durch Schaffung ueuer Absatzgebiete Handel und Verkehr zu heben, aber auch um die Ausbreitung des christlichen Glaubens und der christlichen Kultur in den heidnischen Ländern zu fördern. Seine kaiserliche Fürsorge erstreckt sich auch auf die Deutscheu in anderen Ländern und Erdteilen. So hat Kaiser Wilhelm die katholischen Missionen in Chiua, soweit sie vou Deutscheu geleitet werden, unter den Schuft des Deutschen Reiches gestellt. Kriegsschiffe der deutschet: Marine durchkreuzen die fernsten Meere. Der Kolonialbesitz Deutschlands wurde durch die Erwerbung der Karolinen, Marianen, der Pa lau- und Samoa-Inseln erheblich erweitert und die Bucht von Kiantfchou und ihr Uferland im Vertrage von 1897 mit Ehtitct in Pacht genommen. — Die vorhandenen natürlichen Wasserstraßen wurden verbessert, ueue künstliche (Dortmuud-Ems-Kaual) geschaffen. — Durch glückliche Handelsverträge ist die Anssnhr 3) Fü.r Lehrer empfehle ich: K. Kamp, Das Invalidenversicherungsgesetz voni 13. Juli 1899 und H. Petermann, Aufgaben aus dem Gebiete der Kranken-, Unfall-, Invaliden- und Altersversicherung. Die Heftchen bringen eine leicht faßliche Darstellung der Bestimmungen des Gesetzes und eine Anzahl gut ausgewählter Rechenaufgaben.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1861 - Münster : Coppenrath
125 Die Engländer. 39. Alfred der Große (871—901). Wir haben in dem ersten Theile unserer Geschichte gesehen, wie im Jahre 449 nach Chr. die Angeln und Sachsen ans dem nördlichen Deutschland von den hartbcdrängten Briten gegen ihre nördlichen Nachbaren, die wilden Schotten, zu Hülfe her- übergerufen wurden. Die neuen Ankömmlinge wollten aber nicht bloß die Befreier, sondern auch die Beherrscher dieser Insel sein. Hartnäckig wehrten sich die Briten gegen solche Untcr- jochungsversuche, jedoch war das Glück nicht mit ihren Waffen. Die Sachsen riefen immer neue Schwärme ihrer zurückgeblie- benen Brüder zu sich herüber und eroberten eine Provinz nach der anderen. Die Briten flohen in die kleine gebirgige Provinz Cambrien, das heutige Wales, oder schifften hinüber nach Ar- morika im Frankenreiche, welches von ihnen den Namen Bre- tagne erhielt. Die Angelsachsen errichteten nun sieben kleine Staaten, deren Häupter sich Könige nannten. Egbert der Große aber, König von Westsex, der in seiner Jugend durch innere Kriege vertrieben worden war und sich eine Zeitlang am Hofe Karl des Großen aufgehalten hatte, brachte im Jahre 827 eine Vereinigung der sämmtlichen Staaten zu Stande, unter dem Namen An gell and, d. i. Land der Angeln, woher der jetzige Name England entstanden ist, und legte dadurch den Grund zu der nachherigen Größe dieses Reiches. Die Angelsachsen hatten sich aber durch die vielen Kriege, erst mit den Bewohnern des Landes, dann unter einander, so ge- schwächt, daß sie bald selbst die Beute auswärtiger Feinde wurden. Die Norman nen, oder, wie man sie in England nannte, die Dänen, griffen auf ihren räuberischen Streifzügen zur See auch die englischen Küsten an und zwangen die Könige, ihnen einen jährlichen Tribut, Danegeld genannt, zu zahlen. Doch nicht Tribut allein wollten die wilden Eroberer; ihre Absicht war, mit den Sachsen es ebenso zu machen, wie diese es mit den Briten

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 212

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
212 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. franzsischen Krieg brachte deutschen Grokaufleuten den Mangel eigener Absatzgebiete fr ihre Waren lebhafter zum Bewutsein. Kolonien er-schienen wnschenswert auch zur Aufnahme berschssiger Bevlkerung. Whrend noch 1880 der Reichstag den Ankauf der Besitzungen der Plantagengesellschaft auf der Insel Samoa abgelehnt hatte, gewann seit der Grndung der Deutschen Kolonialgesellschast (1882) der Gedanke an Erwerb eigner Kolonien in Deutschland mehr Boden. Trotz der Mi-guust der britischen Regierung wurden im Jahre 1884 mehrere Gebiete inasrl^a uuter^>en Schutz des Meiches gestellt: 1) der Besitz des Bremer Grokaufmanns Lderitz an der Bai von Angra Peqnena, seit Festlegung broeft der Grenzen (1. Juli 1890) als Deutsch-Sdwestasrika bezeichnet, afrika.togo,2) Togo und Kamerun, wo der Generalkonsul Nachtigal die deutsche ai884.Un Flagge hite. Im folgenden Jahre nahm das Reich Deutfch-Ostasrika, Deutsch- ivo Karl Peters durch Vertrge Laud erworben hatte, unter seinen Schutz. Nachdem hier der Major Wimann einen von arabischen Sklavenhndlern erregten Aufstand niedergeworfen hatte (1889), verglich sich das Reich mit England der den Besitz und tauschte von diesem die Insel Helgoland Kolonien hie Inseln Sansibar und Pemba ein (1890). In der Sdsee i^885 u," 886. erwarb zuerst die Neuguiuea-Gesellschast Gebiet und fr dieses einen kaiserlichen Schutzbrief (1885) und trat dann ihren Besitz an das Reich ab (1898): Kaiser-Wilhelmsland und den Bismarckarchipel. Von den im Jahre 1886 erworbenen Salomonsinseln erhielt England zwei im Jahre 1899. In demselben Jahre (1899) kaufte Deutschland die Karolinen, die im Jahre 1885 durch ppstlichen Schiedsspruch den Spaniern zugesprochen waren, nebst den Marianen und Palaninseln von diesen. Die Marschallinseln waren bereits 1885 und 1886 besetzt. Sawoa-Nach lngeren Verhandlungen kam es auch der die Verteilung der Sa-'S" moainseln mit England und den Vereinigten Staaten von Nordamerika zum Ausgleich (1899): deutsch sind Upolu und Sawaii. Kiautschou Auf Ostasien hatten sich schon frher die Blicke deutscher Geo-1898' graphen und Kaufleute gerichtet. Die Ermordung zweier Missionare in Schantuug (1897) gab Veranlassung dazu, China zur pachtweisen ber-lassung des Gebietes von Kiautschou auf 99 Jahre zu zwingen (1898). Die neuen Erwerbungen forderten vom Reiche nicht blo groe Aufwendungen an Geld, sondern viele schmerzliche Opfer an Menschen-leben. fters muten Eingeborne der Kolonien wegen verbter Gewalt-taten und fr Emprungen bestrast werden. Zuweilen freilich reizte auch falsche Behandlung durch deutsche Ansiedler oder Beamten die Einwohner zum Ausstand w Ausstand. Am gefhrlichsten wurde die Erhebung in Sdwestafrika 1904, onitatol die von den kriegerischen und freiheitsliebenden Hereros ausging, dann auch die sdlicher wohnenden Witbois ergriff. Eine groe Anzahl der ansssigen Weien ward ermordet. Die Kriegfhrung in der wasserlosen e Steinwste legte den deutschen Kriegern furchtbare Mhsale und Ent-

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 217

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 217 besonders blutige Judenhetzen an der Tagesordnung, so erhoben sich hier die Bauern gegen die adligen Gutsbesitzer. Der Staat schien dem Unter-gang nahe, da verhie Nikolaus Ii. Reformen der Verfassung und be-willigte eine aus Wahlen hervorgehende, in ihren Rechten freilich sehr be-schrnkte Volksvertretung, die sog. Duma" (1905). Ausdrcklich wahrte er sich jedoch die Unabnderlichkeit des Selbstherrschertnms. Eine gewisse Ruhe ist in dem Riesenstaate immerhin eingetreten. Die ganze Fuluis des russischen Staatskrpers trat vor aller Welt zutage im Kriege mit Japan (19041905). Beschftigt die orientalische Frage nur die nchst interessierten Staaten Europas, so birgt die ostasiatische Frage die Gefahr eines Weltbrandesostastatische in sich. Die Schwche des groen China, welches 1842, 1858 und Uw" 1860 den siegreichen Europern notgedrungen Zugestndnisse machte, gab dem seit dem Ende der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts sich der europischen Kultur ffueuden, emporstrebenden Japan willkommene Ge-Japa. legenheit zur Machterweiterung. der den Einflu in Korea geriet es mit China in Krieg, den es siegreich fhrte (18941895). Im Frieden von Shimoneseki (1895) erhielt es aber nur die Insel Formosa, während sich Rußland das wichtige Port Arthur aneignete und festen Fu in der Mandschurei sate. Deshalb schlo Japan zunchst mit England (1902) einen Vertrag zur Aufrechthaltung der Selbstndigkeit Koreas. Dann begann es, von Rußland in seinen Forderungen hingehalten, pltzlich den wohlvorbereiteten Krieg nach dem Feldzngsplane des Marschalls Oyama und siegte sowohl zu Land in gewaltigen Schlachten als zu Wasser (1904 und 1905). Port Arthur ergab sich nach lngerer Bela-gerung dem japanischen General Nogi. Das die Festnng deckende russische Geschwader wurde vernichtet, der Ostseeflotte in der Koreastrae bei Tsu-schima (27. Mai 1905) von Togo in drei Stunden dasselbe Schicksal be-reitet. Rußland wre hchstens eine Fortsetzung des Krieges zu Land mglich gewesen. Durch Vermittlung des Prsidenten der Nordamerika-nischen Union Theodor Roosevelt kam der Friede von Portsmouth (in l5"ede0" New Hampshire) zustande (5. September 1905), der Port Arthur, Dteltu) 3 und die Sdhlste von Sachalin in den Hnden Japans lie und dessen Schutzherrschaft in Korea anerkannte. Korea ist seitdem ganz unter die Gewalt der neuen Gromacht Japan geraten. In China ringen mit-einander die fanatischen Fremdenhasser und die der europischen Kultur geneigten Reformer, an Verschlagenheit beide gleich berlegen den Europeru. 138. Grobritannien. Grobritannien, die strkste Weltmacht zur See und die grte Kolonialmacht, beugte der Gefahr einer Loslsung einzelner Kolouialgebiete wie Australien. Kanada, Sdafrika und Indien dadurch vor, da es ihnen Selbstverwaltung verlieh. Trotz seines Riesen-besitzes oder gerade wegen desselben gehrt es nicht zu den gesttigten" Staaten, sondern sucht seine Machtsphre mglichst zu erweitern. Das

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 213

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 213 behrungen auf und kostete viel edles Blut. Die Hereros entzogen sich der geplanten Einkreisung am Waterberg. fanden aber in der Omaheke, dem Sandfelde, ein elendes Ende. Der Rest des Volkes unterwarf sich (1905). Schwierige Kmpfe bestanden die Deutschen auch mit Hendrik Witboi. nach dessen Tode seine Leute die Waffen streckten. Auch die aufstndischen Bondelzwarts wurden zur Unterwerfung gezwungen (1906). Ein Hauptfhrer der Aufstndischen, Morenga, war nach dem Kapland geflchtet. Als er von dort aus einen neuen Angriff ins Werk setzte, sand er, der Napoleon der Schwarzen", in einem Gefecht mit englischen Truppen den Tod (20. September 1907). Die Wiederherstellung alles dessen, was durch den Ausstand vernichtet war. der Ansiedlungen und Plantagen, verlangte neue Opser von Deutschland, dessen Krieger Heldenmut. Ausdauer und Mensch-lichkeit unter den grten Drangsalen in bewundernswerter Weise bewhrt hatten. Aber wie viele Tapfere ruhen fern im Boden der Steine und Dornen! 136. Weltmchte; Biindniiie mit und gegen Deutrdiland. Frank- Frankreich, reich konnte den Schmerz der den Verlust Elsa-Lothringens nicht ver-winden und htte sich mehrmals beinahe zu einem neuen Kriege mit Deutschland, das ehrlich Frieden halten wollte und will, verleiten lassen z. B. 1887 durch den ehrgeizigen General Boulanger, wenn es des Bei-standes anderer Mchte sicher gewesen wre. Die drohende Kriegsgesahr zwang die Deutschen zu steter Kriegsbereitschaft um so mehr, als die Be-mhungen der franzsischen Republik um Bundesgenossen von Ersolg ge-krnt waren, aber erst infolge eines Krieges zwischen Rußland und der Trkei (1877 1878). Nach dem Deutsch - franzsischen Kriege hatten die drei Herrscher Dreikaim-Wilhelm I., Franz Joseph von sterreich und Alexander Ii. von Rußland bl\lgb dank der geschickten Politik Bismarcks sich in einer Zusammenkunst zu Berlin geeint zu dem Dreikaiserbndnis, welches eine sichere Gewhr sr die Aufrecht-Haltung des Friedens in Europa bot. Der Bund lste sich auf, als Ru-land sich von Deutschland im Stiche gelassen whnte. Als sich gegen die drckende Herrschaft der Trken die Christen in Bosnien und in der Herzegowina erhoben und die Untersttzung von Serbien und Monte-negro fanden, warfen auch die Bulgaren das auf ihnen lastende Joch ab, muten nun aber die volle Rache der Trken durchkosten, bis Ru-land Einhalt gebot. Schon im Oktober 1870 Hatte es der Pforte gezeigt, da es sich an die demtigende Bestimmung des Pariser Friedens von Krieg 1856, wonach das Schwarze Meer russischen Kriegsschiffen verschlossen^" 1879' sein sollte, nicht mehr binde. Eine politische Partei in Rußland, welche von einer Vereinigung aller Slavenstmme unter dem Zaren trumte, die Panslavisten, trieben den Kaiser zum Krieg, der aus zwei Schaupltzen gefhrt wurde, in Armenien und auf der Balkanhalbinsel. Osman Pascha verteidigte die Festung Plewna mit groer Zhigkeit, mute aber vor einer rumnisch-russischen Armee kapitulieren. Unter blutigen Kmpfen,

10. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 117

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
117 Deshalb wies die Regierung während des Brgerkrieges alle Vermittlungsvorschlge, besonders Napoleons Iii., zurck und ntigte nach Beendigung des Krieges die Franzosen, Mexiko sich selbst zu berlassen. Aus demselben Grunde wurde der Aufstand der Cubaner gegen Spanien untersttzt; Euba wurde 1902 Republik, während Portoriko und die Philippinen 1898 an die Union fielen. Mit der Eroberung der Philippinen und der Hawaischen Inseln (1898) war die Union aber schon der die Monroedoktrin hinausgegangen; sie betrat, besonders unter dem Prsidenten Roosevelt, die Bahn der W e l t p o l i t i k. Um diese zu untersttzen, vergrerte sie Heer und Flotte und machte die von Kolumbien abgefallene neue Republik Panama lebensfhig, um von ihr das Gebiet fr den Panamakanal zu erhalten. Dieser fr die Verbindung der beiden die Union be-grenzenden Ozeane wichtige Kanal wurde 1913 fertig. Von der panamerikanischen Bahn, die in einer Lnge von mehr als 15 000 km New Mrk und Buenos Aires verbinden soll, sind schon annhernd 10 000 km ausgebaut. Der Kampf um die Herrschaft am Stillen Ozean. China und Japan hielten sich bis ins 19. Jahrhundert ganz abgeschlossen von der brigen Welt. Bald nach der Mitte des Jahr-Hunderts erlangte Japan jedoch durch Annahme der europischen Kultur und Umbildung seines Heeres nach europischem Muster eine groe berlegenheit der das chinesische Riesenreich. Es siegte dann auch 1894 in dem Kampfe um Korea, erhielt aber infolge des Ein-schreitens europischer Mchte nur die Insel Formosa, während Koreas Unabhngigkeit erklrt wurde. Als bald darauf Rußland den eisfreien Hafen Port Arthur als Endpunkt seiner sibirischen Bahn, Deutschland die Bucht von Kiautschou und England Waiheiwai sich aneignete, brach in China der fr alle Fremden gefhrliche Boxeraufstand los, bei dem der deutsche Gesandte von Ketteler ermordet wurde. Ja-panische und europische Soldaten aller Grostaaten unter dem Oberbefehl des preuischen Generalfeldmarschalls von Waldersee eroberten Peking und stellten die Ruhe wieder her (1900). China mute Kriegskosten bezahlen und einen Shneprinz" nach Berlin entsenden. Rulands Wettbewerb in der Mandschurei und in Korea wurde 1904 von Japan beseitigt. Rußland mute sich mit der Mongolei
   bis 10 von 94 weiter»  »»
94 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 94 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 8
4 10
5 6
6 9
7 7
8 0
9 1
10 6
11 1
12 2
13 1
14 0
15 4
16 3
17 4
18 3
19 2
20 0
21 2
22 5
23 0
24 13
25 7
26 0
27 4
28 0
29 16
30 1
31 0
32 1
33 1
34 9
35 0
36 2
37 7
38 11
39 8
40 0
41 59
42 0
43 0
44 1
45 5
46 0
47 0
48 4
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 3
2 0
3 8
4 17
5 0
6 4
7 0
8 3
9 11
10 0
11 6
12 3
13 1
14 0
15 6
16 3
17 3
18 0
19 0
20 0
21 6
22 0
23 3
24 0
25 1
26 1
27 6
28 12
29 3
30 0
31 0
32 1
33 3
34 0
35 1
36 5
37 0
38 2
39 1
40 8
41 0
42 1
43 1
44 1
45 6
46 3
47 1
48 6
49 4
50 9
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 7
61 21
62 43
63 0
64 31
65 4
66 0
67 0
68 3
69 9
70 9
71 1
72 7
73 0
74 1
75 6
76 13
77 3
78 0
79 5
80 0
81 1
82 1
83 0
84 2
85 0
86 2
87 1
88 0
89 0
90 0
91 4
92 14
93 3
94 6
95 9
96 0
97 7
98 5
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 604
1 129
2 494
3 178
4 240
5 219
6 533
7 320
8 79
9 534
10 385
11 122
12 396
13 198
14 87
15 417
16 441
17 132
18 306
19 567
20 63
21 213
22 501
23 76
24 277
25 281
26 347
27 489
28 181
29 249
30 360
31 116
32 188
33 1495
34 320
35 221
36 56
37 465
38 125
39 513
40 400
41 49
42 178
43 496
44 322
45 112
46 157
47 296
48 294
49 343
50 401
51 550
52 298
53 98
54 1211
55 329
56 163
57 130
58 315
59 2409
60 154
61 365
62 638
63 354
64 329
65 380
66 124
67 298
68 133
69 7
70 49
71 397
72 291
73 588
74 354
75 350
76 135
77 307
78 120
79 298
80 502
81 2469
82 169
83 172
84 96
85 351
86 94
87 145
88 339
89 188
90 110
91 641
92 17
93 119
94 104
95 143
96 33
97 245
98 253
99 176
100 1219
101 79
102 532
103 485
104 168
105 361
106 183
107 150
108 271
109 189
110 303
111 253
112 382
113 178
114 239
115 600
116 287
117 78
118 227
119 239
120 368
121 894
122 127
123 329
124 274
125 250
126 297
127 698
128 299
129 408
130 48
131 913
132 302
133 264
134 145
135 46
136 1295
137 97
138 137
139 80
140 427
141 126
142 544
143 1049
144 221
145 688
146 396
147 138
148 427
149 88
150 336
151 324
152 551
153 99
154 146
155 429
156 916
157 309
158 347
159 203
160 161
161 121
162 393
163 360
164 107
165 503
166 745
167 280
168 177
169 309
170 165
171 476
172 388
173 770
174 143
175 1127
176 426
177 1380
178 136
179 489
180 106
181 381
182 1010
183 1161
184 309
185 144
186 191
187 265
188 245
189 370
190 199
191 333
192 398
193 279
194 354
195 225
196 565
197 325
198 299
199 259